Schloss Groß Miltzow

Um 1780 wurde das eingeschossige Gutshaus in Groß Miltzow um ein Geschoss aufgestockt und bekam eine reichhaltige Innenausstattung im barocken Stil. Bei einer weiteren Umbauphase um 1840 erhielt das Schloss ein Mansardendach im Stil der französischen Renaissance. Der Stuck im oberen Ballsaal stammt vermutlich aus den 1780 er Jahren. Heute befindet sich das Schloss in privatem Besitz und wir umfassend saniert.

Ballsaal, vorgefundener Zustand

erste Reinigungsversuche

ziehen des Hauptgesimses an der gebogenen Wand

Zahnschnitt und Perlstab werden in den frischen Mörtel geschnitten

Schloss Prossen

Die älteste urkundliche Erwähnung zum Rittergut Prossen bei Bad Schandau stammt aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ende des 17. Jahrhunderts brannte das Gebäude ab und wurde in den Folgejahren wieder aufgebaut. Einige der sich im Schloss befindenden hochwertigen Stuckdecken werden somit dem Zeitraum des Barock zugeschrieben, andere Stuckdecken sind aber älter. Seit 2014 wurde das in Privatbesitz befindliche Objekt saniert und bietet heute attraktive Ferienappartements an.

Verfüllen statischer Risse an einem stuckierten Gewölbe im EG.

Detail einer Stuckdecke nach der Reinigung mit Inschriften.

Ergänzungen im Deckenbereich Kaminsaal

Ein kleiner Teil der Verluste durch schweren Schwammbefall an der Barockdecke im 1. OG

Detail aus der Barockdecke nach der Freilegung, Ergänzung und Fassung.

Fertige Barockdecke

Eckparadesaal

Ecktafelgemach
Die zwei erhaltenen Nischen im Eckparadesaal des Dresdner Schlosses entstanden 1767 und wurden
bei der Kriegszerstörung 1945 stark geschädigt. Nach einer Schadenserfassung, einer Konsolidierung
und der Reinigung näherten wir uns über Musterflächen der Ergänzung und Aufarbeitung an.

„Resolutio“ zum Einbau der beiden großen Öfen im Eckparadesaal, beiderseits des Kamins
(LfDS, Plankammer, M 6. X. Bl. 148, vom 12.7.1767)

„Es sind die 2. Nichen A. et B. nebst denen darinnen stehenden Öfens C. et D. approbirt, nehmlich daß
die Kasten eisern, die Aufsäze weis und Gold; die innere Aushöhlung der Nichen E. röthlich so wie der
darnebenstehende Camin, die äußere Wulst F. aber schwarz mit weißen Adern wie die Thürgewände,
und die unterste Zucke G. röhtlich auch denen untersten Zucken der Thürgewände gleich, marmorirt
werde. Die obersten Verzierungen an der Niche H. werden vergoldet…“

aus Dokumentation: Westflügel – Paraderäume von Dipl. Restaurator Hans-Christoph Walther

Zustand der raumhohen Nischen 2013

Verformte und abgelöste Bereiche in der westlichen Nische

Reinigung, große Flächen waren in Schollen zerrissen und verloren in den Randbereichen die Haftung zum Unterputz.

während der Arbeit

Alle Gesimse wurden positiv angetragen.

Fertig polierte Kalotte

Ausschnitt aus der fertiggestellten Südwand im Eckparadesaal

Eckkabinett

Dieses kleine auf rundem Grundriss gestaltete Eckkabinett befindet sich am Georgenbau des Dresdner Schlosses. Die Stuckdecke ist bei der Umgestaltung der Fassade im Stil der Neorenaissance, im Jahre 1901 entstanden.

Kordel 1 | Werkstatt für Stuck und Stuckrestaurierung
Mit mehreren Leimfarbschichten übertünchter flacher und beschädigter Stuck auf den Wandbereichen.

Kordel 2 | Werkstatt für Stuck und Stuckrestaurierung
Gewölbte Deckenfläche im Vorzustand mit sichtbaren Verlusten auch an der Mittelrosette.


Zwischenschritt der Ergänzung in freier Antragtechnik.


Rekonstruktion der Jugendstilmotive mit eingefärbter und leimgestärkter Kordel.


Fertig gefasstes Detail.

Kordel 6 | Werkstatt für Stuck und Stuckrestaurierung
Die Restaurierung der Decke erfolgte in Zusammenarbeit mit dem
Dipl. Restaurator H.-Ch. Walther.

Freskomalputz

Nach Überlieferungen haben die Brüder Benedict und Gabriel de Tola aus dem italienischen Brescia, im Jahr 1548 und 1554, die Fresken am Altan im Dresdner Schlosshof geschaffen. Nach jahrelangen Recherchen sollen nun die bildgewaltigen Fresken in traditioneller Technik wieder entstehen. Bei den dafür vorgesehenen Musterachsen werden wir für die Restauratoren- und Künstlergruppe den Arriccio und Intonaco Putz als Malschicht tageweise aufbringen.


Der Altan im Dresdner Schlosshof, eine 4 geschossige Loggia auf deren Rückseite die farbigen Fresken entstehen sollen.


Ein frisch aufgebrachtes und schon gepaustes Putzfeld im Zwickel vorangegangener Tagwerke.


Detail einer Musterachse mit Putzaufbau.

2020: Detail aus der obersten Etage der Loggia rechts und links sind neu geputzte Tagwerke mit Vorzeichnung

Schloss Störmthal

Das heutige Erscheinungsbild des Schlosses stammt aus dem 17. Jhd., hat aber seine Wurzeln schon in der Renaissance. Nach mehreren Besitzerwechseln und einer Nutzung in der DDR als Kinderheim, wird das Schloss seit ca. 2010 von Privat saniert. Wir haben bisher in zwei Räumen des Erdgeschosses den Stuck und auch den Stuckmarmor wieder zu Würde verholfen.


Grob freigelegte Malerei über einer Tür mit zu geputztem Kabelschlitz.


Unter diesen Farbschichten befindet sich Stuckmarmor.


Freigelegte Stuckmarmornische. Hier gingen die Rohrleitungen der alten Heizung durch.


Gereinigtes Hauptgesims mit Schadensbild.

Kleiner Ballsaal

Der Kleine Ballsaal im Dresdner Schloss wurde durch Hofbaumeister Bernhard Krüger, einem Schüler von Gottfried Semper, im Auftrag von König Johann von Sachsen zwischen 1865-1868 gebaut. Bei den Luftangriffen auf Dresden wurde der Saal stark beschädigt. Die Akten erlauben eine eindeutige Zuweisung der Ausführung der Stuckmarmor- und Stuccolustroarbeiten als Werk des Wiener Hofstukkateurs Antonio Detoma. Im Jahr 1997 beschloss die sächsische Staatsregierung den Kleinen Ballsaal zu rekonstruieren und konnte 2019 seine Fertigstellung feiern.
Zusammen mit dem Stuckateurmeister M. Siller restaurierten und rekonstruierten wir die stuckmarmorverkleideten Wände.


Nische auf der südlichen Wandseite mit geschädigten aber originalen Stuckmarmorfragmenten


Nische nach der Fertigstellung


Einsumpfen des Gipses für ein Tagwerk


Alle Wandflächen wurden genau wie bei A. Detoma, mit einzelnen aneinandergefügten Platten
gefertigt.


Blick auf die Westwand nach der Fertigstellung


im Glanz der Leuchter

Graue Wand


An dieser Stuckmarmorwand, die sich in einem sächsischen Privatschloss befindet, hat unter anderem die Hitze eines davorstehenden Ofens zu diesen Verlusten geführt.


Im roten Sockelbereich sind zwei verschiedene Marmorstrukturen zu erkennen.


Fertig gestellte Wandfläche. Wir haben bewusst die leicht gehellten Randbereiche des originalen Stuckmarmors um den ehemaligen Ofen gehalten.


Restaurierte Sockelpartie.

Schmiedestraße 49, Pirna

An diesem aus der Renaissance stammenden Haus, mit dem straßenbildprägenden Eckerker, wurde 1975 der Giebel vereinfacht. Dieses historische Foto diente uns zur Rekonstruktion.


Die Lasten an den alten Giebeln sollten gering ausfallen und so entschlossen wir uns zu hohlen Rabitzgesimsen.


Fertig gezogene Profile und große Kästen als Grundlage für die Kapitelle.


Fertige Kapitelle und Grundkörper für Säulenschäfte.

Turmzimmer

Im Nordflügel unter dem Hausmannsturm befindet sich das Turmzimmer mit seiner Renaissance Stuckdecke, welche Antonio Brocco in der Mitte des 16. Jhd. geschaffen hat. Ein reich gegliedertes Gewölbe überspannt den quadratischen Raum. Die feingearbeiteten ornamentalen und figürlichen Antragstuckarbeiten wurden auch bei einer späteren barocken Umgestaltung des Raumes nicht verändert. Im 2. WK ist der Hausmannsturm und das darunter liegende Turmzimmer eingestürzt.

Turmzimmer im Residenzschloss Dresden
Deckendetail aufgenommen um 1894

Turmzimmer im Residenzschloss Dresden
Neu gemauertes Deckengewölbe mit umlaufend originalen Stuck- und Putzbefunden.

Turmzimmer im Residenzschloss Dresden
Befund mit teilweise verbrannter Ölfarboberfläche.

Turmzimmer im Residenzschloss Dresden
Frei angetragener Feston mit Emblem und Schleifenband

Turmzimmer im Residenzschloss Dresden
An dem Zusammenlauf der mit Lorbeerlaub stuckierten Grate wurden die Festons von Widderköpfen gehalten.

Turmzimmer im Residenzschloss Dresden
Blumen- und Früchtefeston

Turmzimmer im Residenzschloss Dresden
Die Lünetten und die figürlichen Darstellungen in den gerahmten Flächen wurden von der Dipl. Bildhauerin Eva Backofen ausgeführt. Bei den Antragstuckarbeiten hat auch die Stuckateurmeisterin und Bildhauerin Verena Kranebitter mitgearbeitet.

Turmzimmer im Residenzschloss Dresden
Deckenmitte